Google Vehicle Ads mischen bereits heute den Online-Fahrzeugmarkt ordentlich auf. Und die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Der globale Online-Automarkt hat 2023 schon die 326-Milliarden-Dollar-Marke geknackt und soll bis 2032 auf über 754 Milliarden Dollar klettern – das entspricht einem jährlichen Wachstum von satten 9,8%.
Für deutsche Autohäuser ist das keine ferne Zukunftsmusik mehr. 2025 kommen Google Vehicle Ads auch zu uns – und das wird einiges durcheinanderwirbeln. Diese speziellen Fahrzeuganzeigen bringen Ihre Autos direkt in die Google-Suchergebnisse, wo potenzielle Käufer tatsächlich suchen. Wie kraftvoll das System ist, zeigt ein Blick über den Teich: Die Asbury Group, einer der Schwergewichte unter den US-Autohändlern, hat ihre Conversions um beachtliche 35% gesteigert, nachdem sie auf Google Vehicle Ads gesetzt hat.
Interessant wird es, wenn man sich die Marktverteilung anschaut: 2022 machten Gebrauchtwagen etwa 73% des Online-Automarkts aus. Das unterstreicht, wie wichtig gute Gebrauchtwagen bei der Online-Fahrzeugsuche geworden sind. In Großbritannien läuft bereits eine offene Beta-Phase, 2024 soll ganz Europa folgen, bevor 2025 auch der deutsche Markt drankommt.
Dieser Leitfaden nimmt die wichtigsten Punkte zu Google Vehicle Ads für Autohäuser unter die Lupe: Was genau dahintersteckt, welche Hürden Sie nehmen müssen und wie die technische Umsetzung funktioniert. Außerdem werfen wir einen Blick darauf, was das für Ihr Autohaus bedeutet, welches Marktpotenzial dahintersteckt und wie sich das auf etablierte Plattformen wie Mobile.de und Autoscout24 auswirken könnte.
Was sind Google Vehicle Ads und wie funktionieren sie?
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Google Vehicle Ads sind im Grunde ein maßgeschneidertes Werbeformat für den Fahrzeugverkauf. Damit können Autohändler ihren kompletten Fahrzeugbestand direkt dort präsentieren, wo die Kunden ihre Suche starten – in den Google-Suchergebnissen.
Wie die Anzeigen in der Google-Suche aussehen und wo sie stehen
Diese Fahrzeuganzeigen tauchen prominent über den normalen Suchergebnissen auf, sobald jemand nach bestimmten Autos sucht. Das System präsentiert dem Interessenten auf einen Blick die wichtigsten Infos:
- Ein aussagekräftiges Foto des Fahrzeugs
- Marke und Modell
- Preisinformation
- Kilometerstand
- Wo sich der Händler befindet
- Baujahr bzw. Erstzulassung
Das Ganze funktioniert ziemlich clever. Tippt jemand beispielsweise “VW Passat Klima AHK 50.000 km Hamburg umgeb.” in die Suchleiste, gleicht Google diese Anfrage automatisch mit den verfügbaren Fahrzeugdaten ab. Passt ein Auto aus Ihrem Bestand zu diesen Kriterien, wird es dem Suchenden sofort gezeigt.
Die Anzeigen basieren auf einem datengesteuerten System mit einem strukturierten Fahrzeug-Feed. Dieser Feed bündelt alle wichtigen Informationen zu jedem Fahrzeug in Ihrem Bestand und wird regelmäßig aktualisiert, damit immer die neuesten Angebote verfügbar sind.
Der Unterschied zu herkömmlichen Google Ads
Vehicle Ads ticken völlig anders als gewöhnliche Google-Anzeigen. Während klassische Google-Anzeigen hauptsächlich auf Text und Keywords setzen, arbeiten Vehicle Ads mit einem strukturierten Datenfeed – ähnlich wie Sie es von Google Shopping-Anzeigen kennen.
Hier die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick:
Klassische Google Ads:
- Funktionieren über Keywords
- Hauptsächlich textbasiert
- Weniger visuelle Elemente
- Werden ausschließlich über Google Ads verwaltet
Google Vehicle Ads:
- Basieren auf Datenfeed
- Reich an Bildern und Daten
- Starker visueller Fokus durch Fahrzeugfotos
- Verwaltung läuft über Merchant Center und Google Ads
- Höheres Conversion-Potenzial durch gezielte Darstellung
Vehicle Ads passen perfekt zu den speziellen Anforderungen im Fahrzeughandel. Sie treffen genau die Suchintention und bieten dem Nutzer einen echten Mehrwert.
Direkte Weiterleitung zur Fahrzeugdetailseite
Ein echter Pluspunkt liegt in der direkten Verlinkung. Klickt ein Interessent auf eine Fahrzeuganzeige, landet er nicht – wie bei vielen Fahrzeugbörsen üblich – erst auf einer Zwischenseite, sondern kommt direkt auf die Fahrzeugdetailseite Ihrer Autohaus-Website.
Das schafft ein richtig gutes Nutzererlebnis: Der potenzielle Käufer kann sofort weitere Details zum Fahrzeug einsehen, ein Kontaktformular ausfüllen oder durch Ihr komplettes Angebot stöbern. Das verkürzt den Weg zum Kaufabschluss erheblich und steigert die Wahrscheinlichkeit, dass der Interessent tatsächlich bei Ihnen anfrägt.
Ein weiterer Vorteil für Autohäuser ist das klickbasierte Abrechnungsmodell (Pay-per-Click). Anders als bei vielen Fahrzeugbörsen, wo Sie feste monatliche Gebühren pro Inserat zahlen, kostet Sie bei Google Vehicle Ads nur der tatsächliche Klick. Das macht die Kostenstruktur transparent und ergebnisorientiert.
Durch die Integration in Performance Max-Kampagnen erreichen Autohäuser ihre Zielgruppe zusätzlich über andere Google-Kanäle wie Gmail, YouTube und das Google Display-Netzwerk.
Voraussetzungen für die Nutzung in Deutschland
Die Nutzung von Google Vehicle Ads in Deutschland ist an bestimmte Bedingungen geknüpft. Autohäuser müssen spezielle Kriterien erfüllen, um überhaupt Zugang zu diesem Programm zu bekommen. Diese Beschränkungen unterscheiden sich deutlich von herkömmlichen Werbemöglichkeiten.
Was Autohäuser für die Teilnahme mitbringen müssen
Google Vehicle Ads sind in Deutschland momentan nur begrenzt verfügbar. Das Programm läuft noch in einer geschlossenen Beta-Testphase, bei der Google ausschließlich mit ausgewählten Partnern zusammenarbeitet. Auch nach dieser Phase wird nicht jeder Autohändler mitmachen können.
Google hat ziemlich strenge Richtlinien für die Teilnahme aufgestellt. Nur “etablierte” Autohäuser können einen Antrag stellen. Diese Anbietergruppen sind berechtigt:
- Offizielle Pkw-Vertragshändler
- Mittelgroße Autohäuser
- Fahrzeughersteller (OEMs)
- Aggregatoren (Plattformen, die Fahrzeugbestände sammeln)
Privatverkäufer, Einzelpersonen und Zwischenhändler bleiben außen vor. Diese Regelung entspricht den Standards in den USA, Kanada, Australien und Großbritannien.
Teilnehmende Händler müssen außerdem technische Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehören eine Website mit aktuellen Fahrzeugangeboten sowie ein korrekter und regelmäßig aktualisierter Fahrzeugdatenfeed. Die strukturierten Daten müssen Googles spezifischen Richtlinien entsprechen.
Welche Fahrzeuge beworben werden dürfen
Google beschränkt die bewerbbaren Fahrzeuge auf bestimmte Kategorien. Mit Vehicle Ads dürfen ausschließlich Pkws und Pick-ups zur nicht gewerblichen Nutzung beworben werden. Sowohl Neuwagen als auch Gebrauchtwagen sind grundsätzlich möglich, wobei in der aktuellen Beta-Phase in Deutschland zunächst nur Gebrauchtwagen zugelassen sind.
Diese Fahrzeugkategorien sind nicht zulässig:
- Gewerbefahrzeuge und Nutzfahrzeuge
- Landwirtschaftliche Fahrzeuge
- Busse und Lkw
- Motorräder
- Züge
- Boote und Flugzeuge
- Wohnmobile
- Outdoor-Nutzfahrzeuge
Für deutsche Autohändler relevant: Die Novellierung der Pkw-Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung (Pkw‒EnVKV) vom 23. Februar 2024 könnte den Weg für die Neuwagenbewerbung ebnen. Verbrauchswerte und CO2-Emission werden laut Google-Dokumentation künftig erforderliche Attribute für Deutschland sein.
Regionale Verfügbarkeit 2025
Google Vehicle Ads laufen in den USA, Kanada, Australien und Großbritannien bereits im Regelbetrieb. In Deutschland läuft derzeit eine geschlossene Beta-Testphase mit ausgewählten Partnern wie der Agentur Kühnen, die eine Geheimhaltungsvereinbarung mit Google unterzeichnet hat.
Nach Abschluss dieser Phase folgt eine offene Beta-Phase, bei der mehr Autohändler die Chance bekommen, sich zu bewerben. Google wird jedoch weiterhin selektiv vorgehen und nicht jedem Händler die Teilnahme genehmigen.
Branchenexperten rechnen für 2025 mit einer vollständigen Einführung in Deutschland. Das würde auch kleineren, aber etablierten Autohäusern ermöglichen, ihre Fahrzeuge direkt in den Google-Suchergebnissen zu präsentieren.
Autohäuser können sich entweder direkt bei Google bewerben oder mit einem zertifizierten Vehicle Feed Service Provider zusammenarbeiten. Diese Dienstleister übertragen die Fahrzeugdaten aus dem Dealer Management System in das erforderliche Format für das Google Merchant Center und können oft eine schnellere Freischaltung ermöglichen.
Technische Einrichtung Schritt für Schritt
Die technische Umsetzung von Google Vehicle Ads braucht eine strukturierte Herangehensweise. Für Autohäuser ist es wichtig, jeden Schritt sorgfältig durchzuführen, um eine erfolgreiche Umsetzung sicherzustellen.
Das Google Merchant Center richtig einrichten
Der erste Schritt ist die Einrichtung eines Google Merchant Center-Kontos als zentrale Schaltstelle für Ihre Fahrzeugdaten. Dabei sollten Sie folgende Punkte beachten:
- Nutzen Sie ausschließlich die klassische Version des Merchant Centers
- Google Fahrzeuganzeigen funktionieren mit Merchant Center Next noch nicht
- Verbinden Sie das Konto nach der Registrierung mit Ihrer Domain
- Prüfen Sie alle Einstellungen auf Vollständigkeit
Diese Grundeinrichtung hat einen großen Einfluss darauf, ob Ihre Fahrzeuganzeigen später richtig funktionieren.
Fahrzeugdaten-Feed erstellen und hochladen
Für die erfolgreiche Präsentation Ihrer Fahrzeuge brauchen Sie einen strukturierten Datenfeed. Google empfiehlt das Format XML oder CSV, idealerweise automatisiert aus Ihrem Fahrzeugverwaltungssystem exportiert.
Der Feed muss diese Pflichtattribute enthalten:
- Google-Produktkategorie
- Fahrzeugidentifikationsnummer (FIN)
- Fahrzeugart (z.B. gebraucht)
- Marke und Modell
- Preis
- Erstzulassung
- Kilometerstand
- Farbe und Motorisierung
Zusätzlich gibt es optionale Attribute wie detaillierte Beschreibungen und Ausstattungsmerkmale, die die Auffindbarkeit verbessern. Die Registrierung des Feeds im Merchant Center ist erforderlich, bevor Sie einen regelmäßigen Upload-Zeitplan festlegen können.
Verknüpfung mit Google Ads und Unternehmensprofil
Die Verknüpfung mit Ihrem Google Ads-Konto und Ihrem Google Unternehmensprofil ist entscheidend. Die Kontoverbindung erfolgt über den Data Manager in Google Ads:
- Wählen Sie unter “Verbundene Produkte” das Google Unternehmensprofil aus
- Folgen Sie den Anweisungen zur Verknüpfung
- Stellen Sie sicher, dass alle Verbindungen korrekt hergestellt sind
Diese Verknüpfung ermöglicht es potenziellen Kunden, auch Standortinformationen Ihres Autohauses zu sehen.
Aktivierung des Fahrzeuganzeigen-Programms
Derzeit befindet sich das Programm in Deutschland noch in einer geschlossenen Beta-Phase. Für die Aktivierung haben Sie zwei Möglichkeiten:
- Direktes Einreichen eines speziellen Kontaktformulars bei Google
- Zusammenarbeit mit einem zertifizierten Fahrzeugfeed-Dienstanbieter
Nach erfolgter Genehmigung finden Sie unter “Wachstum” → “Empfehlungen” im Merchant Center eine Kachel für das Fahrzeuganzeigen-Programm.
Wichtige Anforderungen an die Website
Ihre Website muss bestimmten Standards entsprechen, damit die Fahrzeuganzeigen freigeschaltet werden. Auf den Fahrzeug-Detailseiten müssen folgende Informationen ohne Scrollen sichtbar sein:
- Name und Standort des Autohauses
- Fahrzeugpreis (identisch mit dem Feed)
- Fahrzeugidentifikationsnummer (FIN)
- Kilometerstand
- Verfügbarkeitsinformationen
Google überprüft die Landingpages regelmäßig. Achten Sie daher auf tagesaktuelle Datenpflege, SSL-Verschlüsselung und mobile Optimierung. Nur wenn die Website den Richtlinien entspricht, werden Ihre Fahrzeuganzeigen erfolgreich freigeschaltet.
Vorteile für Autohäuser und Nutzer
Google Vehicle Ads verändern die Machtverhältnisse im Autohandel grundlegend. Klassische Fahrzeugbörsen haben lange die Vertriebskanäle dominiert, doch jetzt eröffnen sich neue Möglichkeiten für Autohäuser jeder Größe.
Mehr Sichtbarkeit für kleinere Händler
Kleinere und mittelgroße Autohäuser profitieren besonders von der direkten Präsenz in den Google-Suchergebnissen. Bisher mussten sie gegen übermächtige Konkurrenz auf teuren Plattformen antreten. Google Vehicle Ads verändern dieses Ungleichgewicht:
- Direkte Platzierung in der Google-Suche ohne Umwege über Drittanbieter
- Erhöhte lokale Auffindbarkeit “um den Kirchturm”
- Stärkung der eigenen Autohaus-Marke statt Förderung externer Plattformen
Lokale Suchanfragen wie “Gebrauchtwagen Hamburg” oder “BMW X1 kaufen Düsseldorf” machen Händler direkt sichtbar – genau dort, wo kaufbereite Kunden aktiv suchen.
Bessere Lead-Qualität durch gezielte Anzeigen
Die Anzeigen sprechen gezielt Nutzer mit hoher Kaufabsicht an. Maschinelles Lernen und intelligente Algorithmen ermöglichen es Google, Nutzer zu identifizieren, die gerade nach Fahrzeugen suchen, und passende Anzeigen einzublenden. Die Vorteile:
- Höhere Conversion-Rate durch präzise Zielgruppenansprache
- Qualifizierte Leads, da Interessenten bereits relevante Fahrzeuginformationen sehen
- Schnellerer Kaufprozess durch direkte Weiterleitung auf die Händlerwebsite
Autohäuser zahlen nur bei tatsächlichem Klick (Pay-per-Click), während bei klassischen Autoportalen oft Pauschalgebühren pro Inserat oder Tag anfallen.
Omnichannel-Strategie: Online und vor Ort
Google Vehicle Ads verbinden die digitale mit der physischen Welt des Autohandels. Die Anzeigen können sowohl für Online-Conversions (Leads) als auch für Offline-Conversions (Ladenbesuche) optimiert werden. Diese Omnichannel-Strategie bietet:
- Nahtlose Kundenerfahrung vom ersten Suchvorgang bis zum Besuch im Autohaus
- Bessere Kundenbindung durch direkte Verlinkung zur eigenen Website
- Gezielte regionale Aussteuerung der Anzeigen nach Standort, Tageszeit und Gerät
Vergleich mit Plattformen wie AutoScout24
Google Vehicle Ads bieten im direkten Vergleich zu etablierten Portalen wie mobile.de und AutoScout24 entscheidende Vorteile:
Mobile.de und AutoScout24:
- Monatliche Fixkosten pro Inserat
- Konkurrenz mit anderen Händlern auf derselben Plattform
- Kundendaten bleiben bei der Plattform
- Gebühren für Direktverlinkung zur Händlerwebsite (z.B. 1.200 € jährlich bei mobile.de)
Google Vehicle Ads:
- Bezahlung nur bei Klick (CPC-Modell)
- Eigene Fahrzeuge ohne direkte Vergleichsangebote
- Nutzerdaten für eigenes Remarketing nutzbar
- Direkte Weiterleitung ohne Zusatzkosten
Diese Unabhängigkeit von externen Plattformen gibt Autohäusern mehr Kontrolle über ihr Marketing und ihre Kundenbindung – bei gleichzeitig erhöhter Reichweite und messbarer Performance.
Zukunftsausblick und Marktpotenzial
Der digitale Fahrzeughandel steckt mitten in einem grundlegenden Strukturwandel. Google Vehicle Ads fungieren dabei als entscheidender Treiber für neue Marktdynamiken, die Autohändlern völlig neue Möglichkeiten eröffnen.
Wachstum des Online-Automarkts weltweit
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Der globale Online-Automarkt hat 2023 bereits 326 Milliarden US-Dollar erreicht. Verschiedene Prognosen zeigen unterschiedliche Wachstumspfade auf – von konservativen 9,8% jährlich bis hin zu optimistischeren 16,6% Wachstumsraten, die den Markt bis 2032 auf 343 Milliarden US-Dollar anwachsen lassen könnten.
Entscheidend für deutsche Autohäuser: Gebrauchtwagen dominieren mit 73% Marktanteil das Online-Segment. Gleichzeitig wollen bereits 80% der Verbraucher mindestens Teile ihres Fahrzeugkaufs digital abwickeln. Diese Entwicklung schafft neue Chancen für Händler, die ihre Online-Strategie entsprechend ausrichten.
Chancen für Gebrauchtwagenhändler
Gebrauchtwagenhändler stehen vor einer historischen Gelegenheit. Das bisherige Duopol von mobile.de und AutoScout24, über das mehr als 70% aller Kaufanfragen liefen, bekommt erstmals echte Konkurrenz. Google Vehicle Ads ermöglichen es Händlern, diese Abhängigkeit zu reduzieren und direktere Kundenbeziehungen aufzubauen.
Der Kostenaspekt spielt dabei eine entscheidende Rolle. Während klassische Portale feste Monatsgebühren verlangen, zahlen Händler bei Google nur für tatsächliche Klicks. Diese veränderte Kostenstruktur macht es auch kleineren Betrieben möglich, mit größeren Konkurrenten zu konkurrieren.
Zusätzlich sammeln Autohäuser wertvolle Nutzerdaten für ihre eigenen Marketingaktivitäten. Diese Datenhoheit stärkt die langfristige Wettbewerbsposition erheblich.
Mögliche Auswirkungen auf bestehende Plattformen
Google Vehicle Ads werden das etablierte Ökosystem nicht über Nacht ersetzen, sondern eine hybride Marktstruktur schaffen. Händler werden voraussichtlich mehrgleisig fahren: klassische Portale für Reichweite, Google Ads für gezielte Kundenansprache.
Etablierte Plattformen müssen ihre Geschäftsmodelle entsprechend anpassen. Mobile.de und AutoScout24 werden verstärkt auf Zusatzservices wie Finanzierungslösungen, Fahrzeugbewertungen oder Vertrauenssiegel setzen müssen. Google positioniert sich hingegen als neutraler Technologievermittler, der Reichweite ohne eigene Kundenbeziehung bietet.
Die Händler, die frühzeitig auf Google Vehicle Ads setzen, verschaffen sich einen strategischen Vorsprung in dieser neuen Marktlandschaft. Sie können Erfahrungen sammeln, während die Konkurrenz noch zögert, und ihre Prozesse optimieren, bevor der Wettbewerb intensiver wird.
Fazit: Jetzt für die digitale Zukunft des Autohandels vorbereiten
Google Vehicle Ads haben das Potenzial, den deutschen Autohandel grundlegend zu verändern. Die Erfolgsgeschichten aus anderen Märkten zeigen bereits, welche Möglichkeiten sich für Autohäuser eröffnen. Besonders kleinere und mittelständische Betriebe gewinnen durch dieses Anzeigenformat eine Chance, sich unabhängiger von klassischen Fahrzeugbörsen zu positionieren.
Das Jahr 2025 markiert einen entscheidenden Wendepunkt für die Branche. Autohäuser sollten diese Vorbereitungszeit nutzen, um ihre technischen Grundlagen zu schaffen:
- Strukturierten Fahrzeugdatenfeed aus dem DMS etablieren
- Google Merchant Center korrekt einrichten und verknüpfen
- Website-Standards für Fahrzeugdetailseiten optimieren
- Interne Prozesse für die Datenpflege definieren
Die Vorteile liegen auf der Hand: direktere Kundenansprache, transparentes Pay-per-Click-Modell und eine nahtlose Verbindung zwischen digitaler Suche und Autohaus-Besuch.
Entscheidend ist jedoch das richtige Timing. Die technische Implementierung und das Verständnis der Plattformlogik erfordern Vorbereitung. Autohäuser, die rechtzeitig handeln, können vom ersten Tag an von Google Vehicle Ads profitieren und ihre Position im digitalisierten Autohandel stärken.
Wer die Entwicklung verschläft, riskiert, wichtige Marktanteile an Konkurrenten zu verlieren, die früher auf diese Technologie setzen. Die digitale Zukunft des Autohandels beginnt bereits heute – mit der richtigen Vorbereitung auf Google Vehicle Ads.
FAQs
Q1. Was sind Google Vehicle Ads und wie unterscheiden sie sich von klassischen Google Ads? Google Vehicle Ads sind spezielle Anzeigen für Fahrzeuge, die direkt in den Google-Suchergebnissen erscheinen. Im Gegensatz zu klassischen Google Ads basieren sie auf einem Datenfeed statt auf Keywords und zeigen detaillierte Fahrzeuginformationen wie Bild, Preis und Kilometerstand.
Q2. Welche Voraussetzungen müssen Autohäuser in Deutschland erfüllen, um Google Vehicle Ads nutzen zu können? Autohäuser müssen etablierte Händler wie offizielle Pkw-Vertragshändler oder mittelgroße Autohäuser sein. Sie benötigen eine Website mit aktuellen Fahrzeugangeboten und einen regelmäßig aktualisierten Fahrzeugdatenfeed, der Googles Richtlinien entspricht.
Q3. Wie richte ich Google Vehicle Ads technisch ein? Die Einrichtung umfasst mehrere Schritte: Erstellen eines Google Merchant Center-Kontos, Hochladen eines strukturierten Fahrzeugdaten-Feeds, Verknüpfung mit Google Ads und dem Google Unternehmensprofil sowie die Aktivierung des Fahrzeuganzeigen-Programms nach Genehmigung durch Google.
Q4. Welche Vorteile bieten Google Vehicle Ads gegenüber klassischen Autoportalen? Google Vehicle Ads bieten mehr Sichtbarkeit für kleinere Händler, bessere Lead-Qualität durch gezielte Anzeigen, ein Pay-per-Click-Modell statt Fixkosten und die direkte Weiterleitung zur Händlerwebsite ohne Zwischenschritte auf externen Plattformen.
Q5. Wann werden Google Vehicle Ads in Deutschland vollständig verfügbar sein? Experten rechnen mit einer vollständigen Einführung von Google Vehicle Ads in Deutschland im Jahr 2025. Aktuell befindet sich das Programm noch in einer geschlossenen Beta-Testphase mit ausgewählten Partnern.